Gregor Telgmann verstarb am 13. August 2020 im Alter von 80 Jahren
.. ein Leben voller Schöpferkraft
Am 13. August 2020 verstarb Gregor Telgmann im Alter von 80 Jahren im Kreise seiner Familie.
Gregor Telgmann war ein Mensch, der seine eigene Schöpferkraft in sehr bewusster und großzügiger Weise in die Welt brachte. Aus einer tiefen, inneren Kraft heraus gab er eigenen Schmuckstücken, Plastiken, Skulpturen und Großprojekten durch seine Skizzen eine individuelle Form, die dann in der eigenen Werkstatt in der Weststraße angefertigt wurden.
Seine Inspirationen erlangte er aus der Natur, der Musik oder persönlichen Erlebnissen mit Menschen – dabei entstanden Bilder, die er innerlich speichern und immer wieder abrufen konnte. Durch seine Kreativität und Kunst hat er für viele Menschen Besonderes gestalten dürfen – und konnte seine Begeisterung dabei spürbar werden lassen. Dabei lag seine persönliche Bereicherung immer wieder in der zwischenmenschlichen Begegnung - fernab vom einem Leben in der Öffentlichkeit. „Für die Kunst, die ich entwerfe und fertige, werden mir sehr viele glückliche Momente entgegen gebracht. Diese Begeisterung für das Schöne mit anderen Menschen zu teilen, erfüllt mich mit tiefer Freude.“
Gregor Telgmann war Goldschmied und Künstler aus Leidenschaft. Seit der Gründung seiner eigenen Goldschmiede 1969 war es sein Herzenswunsch, hier in Kamen einen Ort zu erschaffen, an dem er eigene, individuelle Schmuck- und Kunstwerke für Menschen kreiert, die das Besondere lieben. Dank dem Management seiner Frau Marianne, die bereits zwei Jahre nach der Gründung in sein Leben trat, konnte er sich ganz auf sein künstlerisches Schaffen konzentrieren. Viele werden den Satz von ihm kennen, den er bei vielen Gelegenheiten lächelnd sagte: „Ich bin Künstler, um den Rest kümmert sich meine Frau.“
Im letzten Jahr feierte die Goldschmiede Telgmann ihr 50jähriges Jubiläum – sein Lebenswerk, sein Traum ist damit in Erfüllung gegangen. „Das Schöne an meiner Kunst ist, dass ich dadurch so viele Menschen glücklich machen durfte“. Gregor Telgmann war stets erfüllt von Dankbarkeit für seine Gabe, in kleinen und ganz großen Dimensionen (wie dem Marktbrunnen „Die Quelle“) denken und entwerfen zu können.
Seine sakralen Arbeiten waren immer tief mit seinem eigenen Glauben verbunden – der Glaube war für ihn bis zuletzt Quelle und Kraftort, der ihm eine tiefe innerliche Ruhe schenkte. Sein letztes Werk, welches er trotz seiner schweren Erkrankung noch eigenständig entworfen hatte – zeigt eine Krippe mit vielen Engel, die dem Himmel emporschweben.
„Man muss das Leben annehmen wie es ist – sich immer an dem Positiven erfreuen. Ich genieße jeden Tag und bin dankbar meine Familie um mich zu haben.“ sagte er bis zuletzt.
Sein persönlich größtes Geschenk bestand darin mit seiner ganzen Familie zusammen arbeiten und leben zu können. Seine Begeisterung für seinen Beruf hat er damit bereits im Jahre 2001 vertrauensvoll in die Hände der nächsten Generation gelegt. Heute arbeiten seine beiden Töchter Stephanie Telgmann und Dorothée Telgmann zusammen mit seiner Ehefrau Marianne Telgmann und engagierten Mitarbeitern als kreatives Team in der Goldschmiede in Kamen weiter. Seine Tochter Alexandra ist als Malerin und Goldschmiedin in ihrem eigenen Atelier in Oldenburg tätig.
In seinem letzten Live Interview, das beim WDR über „Arbeiten im Alter“ ausgestrahlt wurde beschreibt er sein eigenes Erfolgskonzept, das ihn bis zuletzt – mit 80 die Erfüllung in seiner kreativen Arbeiten finden ließ: „Man muss immer neugierig bleiben auf das Leben und jeden Moment genießen. Nicht nur der Körper muss fit gehalten werden, sondern vor allem auch der Geist. Es gibt so viele schöne Dinge, über die man sich jeden Tag freuen kann: die Natur, die Blumen, seine Familie, die Sonne, - denn das Leben ist ein Geschenk.“